Ich nehme an, dass alle oder zumindest die Meisten, die diesen Blog lesen (an dieser Stelle: Dickes Entschuldigung für die lange Pause), treue Fans des Gasthof Adlers sind oder zumindest gerade werden. Und wie es sich für echte Heimatwirtschaft-Ultras gehört, habt ihr bestimmt schon alle unseren neuen Biergarten besucht und bestaunt. Wer nicht, muss an dieser Stelle leider aufhören zu lesen und noch ganz schnell für die letzten richtig schönen Tage einen Platz im Biergarten reservieren. Danach darf weitergelesen werden, ich will ja nicht so sein…
Wer denkt, so eine Biergarten-Umgestaltung ist gleich passiert, irrt gewaltig. Wobei man darüber streiten kann, ob der alte „Biergarten“ diese Bezeichnung überhaupt verdient hat. Wenn ihr mich fragt, waren diese paar windschiefen Tischchen auf der Terrasse wohl eher ein Biergarten für Arme. Das konnten wir so natürlich nicht länger auf uns sitzen lassen und weil der Küchenumbau sonst zu langweilig geworden wäre, wurde zusätzlich noch eine dezente Abrissparty veranstaltet. Wo früher noch ein Teil des Hauses ungenutzt stand, ist jetzt Platz für mehr als nur fünf windschiefe Tische…
Der neue Biergarten ist nicht einfach nur ein klassischer Biergarten, wie man ihn aus viel zu kitschigen Bayern-Urlaubsprospekten kennt. Er ist eine Symphonie aus stilvoller Moderne und holzigem Charakter, der es schafft, jeden, der ihn das erste Mal betritt, sofort in seinen Bann zu ziehen. Er vereint schweres Holzmobiliar mit leichten Accessoires und warmen Lichtspielen. Durch ein Vordach aus den Balken des ehemaligen Dachstuhls entstehen geschützte, heimelige Wohlfühloasen, die zum Verweilen einladen. Bei Einbruch der Dämmerung lassen sich bezaubernde Lichtspiele beobachten und das Wort Biergartenromantik gewinnt an neuer Bedeutung. Hinter jedem Detail steckt eine Überlegung, nichts wurde dem Zufall überlassen: die Planung übernahmen Jan und Katrin selbst, die Tische und Bänke wurden von unseren Azubis eigenhändig geschliffen und vom Küchenchef zusammengeschraubt, jede Dekoration wurde mit Liebe ausgewählt und platziert.
Doch nun: Genug geschwärmt. So ein komplett neuer Biergarten bedeutet auch eine Menge Arbeit. Unser Küchen- und Serviceteam hat anfangs ganz schön geschwitzt als da plötzlich 120 statt 50 Gäste draußen saßen. Und wenn wir ehrlich sind: Wir schwitzen noch immer! Im Service waren wir an starken Tagen nicht mehr wie früher nur zu viert, sondern plötzlich zu sechst und das Küchenteam musste sich zusätzlich auch noch an das Arbeiten in einer komplett neuen Küche mit neuen Geräten und neuem Aufbau gewöhnen. Ihr könnt euch also vorstellen, dass die ersten Wochen mit neuer Küche und neuem Biergarten für uns eine große Herausforderung waren. Vor allem nach so vielen Monaten Zwangspause. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Sonntagmittags-Service im Biergarten, an dem ich die meiste Zeit nur verwirrt mit Getränketabletts durch den Biergarten gestolpert bin und nach Tischnummern gesucht habe.
Für uns war diese Zeit sehr aufregend und es gab Tage, an denen sind wir nach Feierabend zusammengesessen und haben uns gefragt, ob ein Tag noch chaotischer sein könne. Und obwohl anfangs die ein oder anderen Gäste länger als gewohnt auf ihre Bestellung warten mussten, sind alle wiedergekommen. Das motiviert uns, das treibt uns an, für euch immer besser zu werden, Tischnummern zu lernen, weite Wege in das hinterste Eck des neuen Biergartens zurückzulegen und aus der neuen Küche das Beste für euch rauszuholen!
Danke, liebe Adler-Fans für eure Treue, eure Unterstützung und eure Offenheit für Neues!
Bis zum nächsten Mal,
Eure Franca